Die Katzensteine bei Satzvey in der Eifel dienten am 11. Juli als Kulisse für einen ganz besonderen Workshop. Das Thema war Akt und Fashion in der Natur. Fünf Clubmitglieder hatten sich pünktlich morgen um 09:00 Uhr eingefunden, um unter der Leitung unseres erfahrenen Aktfotografen Bodo Gebhardt außergewöhnliche Bilder zu shooten. Unterstützt wurden sie dabei von dem international erfahrenen Aktmodel Olena Babca, die immer ein Garant für perfekte Posen und entspannte Stimmung am Set ist.
Die rostrot gefärbten Sandsteinformationen der Katzensteine sind ideal geeignet, um den Kontrast zwischen den weichen Formen eines weiblichen Körpers mit der schroffen Natur spannend in Szene zu setzen. Die Entscheidung, ob es am Ende ein Farb- oder ein Schwarzweißbild wird, hängt zum einen vom persönlichen Geschmack bzw. Stil des Fotografen ab, zum anderen aber oft auch durch den Bildinhalt. Gerade in Situationen, in denen die Umgebung und die Haut des Models einen ähnlichen Farbton haben, kann es sinnvoll sein, etwas mehr Struktur und „Ruhe“ in das Bild zu bringen, indem man sich für Schwarzweiß entscheidet.
Nach einer kurzen Einweisung durch den Workshopleiter und der Begehung der Location, um geeignete Sets zu identifizieren, ging es dann auch gleich los. Eine besondere Herausforderung war, dass an diesem Tag die Sonne von einem wolkenlosen Himmel herab strahlte. Was man sonst so gerne hat, ist insbesondere für die Aktfotografie im Freien oft ein Problem. Denn harte Kontraste auf der Haut des Models wirken selten gut. Und so lernten die Teilnehmer nicht nur den Umgang mit einem professionellen Aktmodel am Set, die richtige Wahl der Perspektive, die Abstimmung zwischen Vordergrund- und Hintergrundlicht, sondern auch, wie man ggf. mit einem leistungsstarken professionellen Akku-Blitzgerät unerwünschte Kontraste ausgleichen kann und wie flexibel man bei einem Outdoor-Shooting auf die sich ändernden Gegebenheiten reagieren muss.
Abwechselnd hatten alle Fotografinnen und Fotografen die Gelegenheit, in Ruhe das Bild zu „komponieren“, das sie gerne machen wollten. Dabei ging es unter anderem auch darum, das richtige Verhältnis zwischen der umgebenden Natur und dem abzubildenden Model zu finden. Zu leicht erliegt man sonst der Versuchung, dem Model zu viel Raum zu geben. Dabei entstehen spannende Bilder meist erst dann, wenn die Dramatik der Szenerie mit eingefangen wird.
Neben dem Thema Akt gab es im zweiten Teil des Vormittags das Thema „Fashion“. Dazu hatte der Workshopleiter zuvor aus dem Fundus des Theaters Krefeld/Mönchengladbach ein besonderes Kleid ausgeliehen, das durch seinen Schnitt dem Model die Möglichkeit gegeben hat, eindrucksvolle Posen anzubieten. Mit der Wahl der weißen Farbe wurde ein bewusster Kontrast zur Farbe der Sandsteinfelsen gesetzt, aber zugleich auch die Herausforderung gestellt, die angemessene Belichtung zu finden, um die Strukturen und vor allem den Faltenwurf dieses Kleides gut abzubilden. Auch hier war gefragt, die richtige Balance zwischen der Belichtung der Umgebung und der des Models zu finden.
Gegen 13:00 Uhr war der Workshop dann beendet. Zum einen, weil erfahrungsgemäß die Konzentration bei solch einer komplexen Situation nach einer gewissen Zeit nachlässt. Und zum anderen, weil der Sonnenstand ungünstig wurde.
Für die Workshopteilnehmer war es das erste Mal, dass sie mit einem professionellen Akt- und Fashionmodel gearbeitet haben. Alle waren überrascht, wie unkompliziert und „normal“ der Umgang am Set war. Und nach der ersten Sichtung der Ergebnisse haben viele den Wunsch geäußert, die gemachten Erfahrungen zu gegebener Zeit in einem weiteren Workshop zu vertiefen.