Ein ganz besonderes Projekt hat unser Mitglied Jürgen Heldberg für uns organisiert. Er hat seine guten Kontakte in die Krefelder Kulturszene spielen lassen und so war es möglich, die Hauptproben zum Ballett „Mata Hari“ – aufgeführt von den Bühnen Krefeld/Mönchengladbach – fotografisch zu begleiten. An zwei Probetagen (17. und 23 März 2023) hatten jeweils fünf Fotografinnen und Fotografen die Möglichkeit, das Geschehen auf der Bühne bei voller Beleuchtung in voller Ausstattung zu fotografieren. Unterstützt wurden sie dabei von dem erfahrenen Theaterfotografen Matthias Stutte, der an der renommierten Folkwangschule in Essen studiert hat. Er konnte den Teilnehmer*innen wertvolle Tipps geben und hat sich freundlicherweise auch für eine ausführliche Nachbesprechung der Ergebnisse zur Verfügung gestellt. Eine Gelegenheit, die man so als Amateur nur sehr selten erhalten wird.
Natürlich stellt die Theaterfotografie extrem hohe Anforderungen an die Fotograf*innen. Nicht nur die Lichtverhältnisse sind oft schwierig, auch die Dramaturgie auf der Bühne ist unvorhersehbar. Und so kam es insbesondere darauf an, eine gute Balance zwischen der Empfindlichkeit der Kamera, der Belichtungszeit und der Blende zu finden, um möglichst emotional Bilder zu schießen. Und wie in der Sportfotografie, die ähnliche Anforderungen stellt, kommt ein einmal verpasster Moment nicht wieder. So waren Serienbilder oft das Mittel der Wahl. Denn lieber ein Bild zu viel gemacht, als das entscheidende verpasst zu haben. Und natürlich immer wieder die eigenen Ergebnisse überprüfen. Oft sind die Lichtwechsel für das menschliche Auge kaum wahrnehmbar, aber für die „unbestechliche“ Kamera von großer Bedeutung.
Die Spannweite der Bilder reichte dann am Ende von Close-ups über dynamische Gruppenszenen bis hin zu experimentellen Langzeit- und Mehrfachbelichtungen. Denn da es in diesem anspruchsvollen Workshop nicht darum ging, Fotos für den kommenden Veranstaltungskalender zu produzieren, sondern in einer außergewöhnlichen Location spannende und kreative Bilder zu fotografieren, konnten die Fotograf*innen sich ganz bewusst „austoben“ und an ihre Grenzen gehen. Die eindrucksvollen Ergebnisse sprechen dann auch für sich.
Ein ganz besonderer Dank soll an dieser Stelle noch einmal an den Ballettdirektor und Choreographen Robert North gehen, der unserem Fotoclub diese einzigartige Möglichkeit eröffnet hat.
Übrigens haben die beiden Workshops so viel Interesse in unserem Club geweckt, dass bereits zwei weitere Termine für ein ähnliches Projekt in Planung sind.